Für viele Menschen gehört das Fotografieren zum Alltag. Daher verfolgen viele Freizeitfotografen das Ziel ihr Hobby zum Beruf zu machen, wie man so schön sagt. Die Ausbildung zum Fotografen ist nicht nur perfekt für kreative Köpfe sondern bietet auch viele Weiterbildungsmöglichkeiten in der Zukunft.
Was macht ein Fotograf?
Zum Beruf eines Fotografen zählt nicht nur die Aufnahme von Fotos, auch die Bildbearbeitung ist ein großer Teil der Arbeit. Auch der Kundenkontakt sowie Beratung gehören für die meisten Fotografen zum Alltag.
Berufliche Fotografen können sowohl in einem Fotostudio oder auch als sogenannte mobile Fotografen arbeiten. Mobile Fotografen besitzen kein festes Studio und fotografieren in erster Linie draußen oder auf gebuchten Events.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit für die Presse oder Medienagenturen zu arbeiten.
Fotografen, die in Fotostudios arbeiten, können sich auf verschiedene Bereiche wie z.B. Portraitfotografie oder Produktfotografie spezialisieren und bearbeiten in erster Linie Aufträge von Privatpersonen.
Ausbildung Fotograf – Gehalt und Form der Ausbildung
Die Ausbildung Fotograf zählt zu den handwerklichen Berufen und bietet viel Platz für kreatives Denken. Hierbei handelt es sich um eine duale Ausbildung, die sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Die Berufsschule findet in den meisten Fällen als Blockunterricht statt.
Das duale Ausbildungssystem bietet einige Vorteile:
- der Lehrling erhält eine Ausbildungsvergütung
- eine Abwechslung durch den Wechsel von Betrieb und Schule wird gewährleistet
- die „Schulmüdigkeit“ wird verhindert
- der Azubi erhält viel praktische Erfahrung
- der Lehrling kann langsam ins Berufsleben hineinwachsen
Die Ausbildung als Fotograf dauert drei Jahre, kann aber auch auf zweieinhalb bis zwei Jahre verkürzt werden. Das Gehalt ist hierbei abhängig vom Ausbildungsbetrieb. Der Azubi-Mindestlohn setzt für Deutschland ab dem Jahr 2020 515,-€ für das erste Lehrjahr an. Im 2. Ausbildungsjahr soll dieser um 18% (608,- €) und im 3. Jahr um 35% (695,-€) steigen. Auch in den Folgejahren soll die Ausbildungsvergütung weiter steigen, sodass das Gehalt 2023 für das 1. Lehrjahr schon 620,-€ betragen soll.
Form der Ausbildung
duale Ausbildung mit Blockschulunterricht
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Ausbildungsvergütung
Variabel ab 2020 mind, 515€ im 1. Lehrjahr
Schwerpunkte der Ausbildung Fotograf
In der Berufsausbildung als Fotograf unterscheidet man zwischen 4 Schwerpunkten, die sich je nach Ausbildungsbetrieb unterscheiden. Die Ausbildung wird in den Richtungen Portraitfotografie, Produktfotografie, Industrie- und Architekturfotografie sowie Wissenschaftsfotografie angeboten. Welche der Schwerpunkte auf deine Ausbildung zutrifft, ist abhängig vom Ausbildungsbetrieb und dessen Fokus. Obwohl sich die meisten Betriebe auf einen Richtung spezialisieren, kommt es auch häufig vor, dass sowohl Portrait- als auch Produktfotografie ein Teil Deiner Betriebsausbildung ist.
Die Portraitfotografie ist der wohl verbreitetste Schwerpunkt in Fotostudios und beschreibt die Fotografie, bei der eine oder mehrere Personen im Mittelpunkt stehen. Hierbei ist der richtige Umgang mit Kunden sehr wichtig und diese richtig in Position zu bringen.
Dies können sowohl Pass- und Bewerbungsbilder sein als auch Beauty- und Familienshootings. In der Produktfotografie werden hingegen Produkte und Artikel für den Verkauf fotografiert. Meistens handelt es sich also um Aufträge von Unternehmen, die ihre Artikel auf den Markt bringen oder stärker bewerben möchten.
Fotos für Forschungen, Lehren und Dokumentationen in beispielsweise Laboren oder Kliniken stehen in der Wissenschaftsfotografie im Mittelpunkt. Hierbei werden auch Verfahren wie Infrarot- und UV-Licht zum Einsatz kommen. Bei der Fachrichtung der Architektur- und Industriefotografie geht es darum, Gebäude, Bauwerke und Maschinen gut in Szene zu setzen.
Was lerne ich in der Ausbildung zum Fotografen?
In der Berufsausbildung Fotograf lernst Du nicht nur den Umgang mit der Kamera und wie du ein Model gut in Szene setzen kannst. Ebenfalls erfährst Du vieles über die Belichtung und Bearbeitung eines Fotos. Auch der Umgang mit Kunden und deren Beratung ist ein Teil der Berufslehre und muss gelernt sein.
Durch die Berufsschule lernst Du auch jede Menge theoretisches Wissen zur Aufnahmetechnik und Gestaltung eines Bildes. Jedoch zielt der Unterricht der Berufsschule nicht nur auf die Vermittlung von theoretischem Wissen. Hier kommen auch viele praktische Aufgaben auf Dich zu. Mehr dazu findest du hier: Berufsschule Unterricht
Ausbildung Fotograf Voraussetzungen
Um eine Ausbildung als Fotograf antreten zu können, benötigst du in den meisten Fällen mindestens eine mittlere Reife, manchmal genügt aber auch ein Hauptschulabschluss. Manche Betriebe setzen allerdings auch ein Abitur voraus. In der Schule kannst du mit guten Noten in Kunst/Werken punkten, da Du hier Deiner kreative Ader Ausdruck verleihen kannst. Doch auch gute Mathe-, Deutsch- und Physikkenntnisse sind von Vorteil.
In der Ausbildung sollte natürlich auch eine gewisse Lernbereitschaft sowie ein technisches Verständnis vorhanden sein. Generell sollte man auch nicht nur eine kreative Ader und ein handwerkliches Geschick besitzen, sondern auch Freude am Umgang mit Menschen haben. Wie bereits erwähnt, zählt der Kundenkontakt zum Alltag eines Fotografen, weshalb ein freundliches Wesen und eine gute Kommunikationsfähigkeit zu Deinen Stärken zählen sollten. Wie in vielen anderen Berufen, sollten natürlich auch Eigenschaften wie Sorgfalt, eine schnelle Auffassungsgabe sowie Verantwortungsbewusstsein auf Dich zutreffen.
Natürlich ist es auch von Vorteil, wenn man bereits Erfahrung mit der Fotografie oder Bearbeitungsprogrammen gesammelt hat und nicht als kompletter Neuling in der Beruf stolpert. Auch Praktika in dem Berufsfeld kommen immer gut an, da Du so beweisen kannst, dass Du dich mit dem Beruf auseinander gesetzt hast und Dir sicher bist, dass Fotograf die richtige Ausbildung für Dich ist.
Weiterbildungen als Fotograf
Als ausgelernter Fotograf bietet der Beruf auch viele Möglichkeiten sich weiterzubilden. So kannst Du mit dem erworbenen Gesellenbrief in Fotoagenturen, der Presse oder im Fotoeinzelhandel arbeiten. Ebenfalls kannst Du als Geselle anschließend die Prüfung zum Fotografenmeister ablegen oder dich als Foto Techniker sowie Medientechniker weiterbilden. Weiterhin könntest Du ein Fachstudium im Bereich Fotografie & Design belegen oder ein staatlich geprüfter Fotodesigner werden. Natürlich kannst du auch die Gelegenheit ergreifen und dich in die Selbständigkeit entwickeln.