Ausbildung Fotografin

In diesem Beitrag werde ich ein paar Fragen von euch über meine Ausbildung als Fotografin beantworten. So bekommt ihr hoffentlich noch einen besseren Einblick in das Berufsbild und könnt euch mehr unter der Ausbildung vorstellen.

Natürlich berichte ich hier nur über meine persönlichen Erfahrungen. Je nach Ausbildungsplatz/Berufsschule und Lehrer ist es natürlich möglich, dass es kleine Abweichungen gibt.


Häufig gestellte Fragen zu meiner Ausbildung als Fotografin


Bekommt man Geld während der Ausbildung zur Fotografin?

Bei der Ausbildung zum Fotografen handelt es sich um eine duale Ausbildung. Sprich du bist sowohl im Betrieb als auch ab und zu in der Berufsschule. Unabhängig davon ob du gerade in der Ausbildungsstätte arbeitest oder in die Berufsschule gehst, bekommst du eine monatliche Ausbildungsvergütung. Die Höhe des Gehalts ist dabei abhängig von deinem Betrieb.


Gibt es später eine Spezialisierung?

In der Berufsausbildung als Fotograf gibt es 4 verschiedene Schwerpunkte:

  • Portraitfotografie
  • Produktfotografie
  • Industrie-/Architekturfotografie
  • Wissenschaftsfotografie

Bereits zu Beginn der Ausbildung legst du dich mit der Wahl deines Ausbildungsbetriebs auf einen dieser Schwerpunkte fest. Arbeitest du zum Beispiel in einem klassischen Portraitstudio, machst du die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Portrait. Wählst du hingegen eine Möbelfirma als Betrieb, liegt dein Schwerpunkt im Bereich Produkt.
Doch nicht in jedem Betrieb gibt es eine strikte Abgrenzung der Schwerpunkte. Ich zum Beispiel arbeite in einem Studio mit dem Schwerpunkt Portrait. Dennoch haben wir ab und zu auch Aufträge als Produktfotografen.

Auch in der Berufsschule wirst du nicht nur auf deinen Schwerpunkt hin angelernt. Dort wirst du etwas über jeden Bereich der Fotografie erfahren.


Welche Fächer hat man in der Berufsschule?

Zunächst einmal muss man dazu sagen, dass eine Berufsschule nicht mit einer „normalen“ Schule zu vergleichen ist. Man hat zwar auch bekannte Fächer, wie zum Beispiel Deutsch, Sozialkunde und Englisch. Dennoch werden hier keine allgemeinen Themen unterrichtet, sondern spezifische Themen, die auf den Beruf des Fotografen abgestimmt sind. Beispielsweise geht es im Fach Deutsch um Werbemittel und Farbenlehre und in Englisch lernst du, wie du dich mit ausländischen Kunden über deinen Beruf unterhalten kannst.

Doch natürlich gibt es auch einen speziellen Fachunterricht, in welchem du fotografische Kenntnisse erlernst. Hierzu gehören unter anderem die Fächer: Aufnahmetechnik, Bildgestaltung und Aufnahmeproduktion. Auch in dem Fach „betriebliche Organisation“ lernst du im ersten Lehrjahr etwas über Urheberrecht und Bildrechte.

Grundsätzlich ist der Beruf Fotograf sehr praktisch veranlagt. Deshalb wird auch in vielen Unterrichtsfächern der Berufsschule auf praktische Arbeiten Wert gelegt. Es ist also nicht so, dass du nur stundenlang herum sitzt und dir Theoriegeschwafel anhören musst 😉


Muss man sehr gut sein was Physik und Technik angeht oder ist das alles erlernbar?

Selbstverständlich ist es vorteilhaft, wenn man ein gutes technisches Verständnis besitzt und sich schon ein wenig mit der Kameratechnik auskennt. Aber man würde ja auch keine Ausbildung machen, wenn man schon alles wüsste 😉
Das ist also alles erlernbar. Insbesondere wenn man ein technisches Interesse hat, fällt es später umso leichter das zu lernen.

Was hast du in deiner Ausbildung als Fotografin als erstes gelernt?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, da man viele Dinge automatisch macht. Zum Beispiel wenn man etwas durch das Beobachten mitbekommt und dann selbst so anwendet. So lernst du zum Beispiel wie du mit Kunden umgehen musst oder Geräte bedienst. Als erste große Aufgabe im Betrieb habe ich gelernt Pass- und Bewerbungsbilder selbstständig aufzunehmen. In der Berufsschule ging es (soweit ich mich erinnern kann) zuerst um Kamerasysteme.


Was war bisher das Schwierigste in deiner Ausbildung?

Da mein Interesse für die Fotografie sehr groß ist, muss ich sagen, dass mir das Lernen nicht besonders schwer fällt. Doch natürlich gibt es in der Berufsschule auch manchmal komplizierte Themen.
Ich würde sagen die schwerste Aufgabe war aber bisher der Umgang mit schwierigen Kunden. Blöde Kunden gibt es überall und auch ich musste leider schon schlechte Erfahrungen mit Kunden sammeln.

Ich bin ein Mensch, dem es nicht so schwer fällt, auch bei lauten Kunden Ruhe zu bewahren. Dennoch musst du lernen wie man am besten mit solchen Kunden reden kann. Egal wie vernünftig und ruhig du in solch einer Situation bleibst. Ein verärgerter Kunde lässt meist einfach nicht mit sich reden.
In diesem Moment sprichst du nicht nur für dich, sondern stellvertretend für den ganzen Betrieb. Sagst du also etwas falsches, läufst du eventuell wirklich Gefahr eine schlechte Bewertung in Kauf zu nehmen, Kunden zu verlieren oder das Image des Betriebs zu beschmutzen.
Ganz schön viel Druck, oder? Deshalb ist und bleibt dies eine unschöne und harte Aufgabe für mich.