Eine Kamera besitzt verschieden Aufnahmemodi, die über das Wahlrad verstellt werden können. Hierbei unterscheidet man zwischen Automatik-, Halbautomatik und manuelle Modi. Diese bieten vor allem Anfängern eine sinnvolle Hilfestellung, um sich in die manuelle Fotografie einzufinden. Ebenfalls besitzen viele Modelle unterschiedliche Kameramodi, welche sich für spezielle Szenarien (wie Nachtaufnahmen oder Portraits) eignen.
Hier findest Du eine genaue Erklärung zu den einzelnen Kameramodi.
Kameramodi – Der Automatikmodus
Wie der Name bereits verrät, ist der Automatikmodus vollkommen automatisch. In diesem übernimmt die Kamera also sämtliche Einstellungen, die für das Bild vorgenommen werden müssen.
Überwiegend Einsteiger, die sich mit der Fotografie noch nicht auskennen, nutzen diesen Modus gerne. Das einzige, was sie hierbei tun müssen, ist ein Motiv auszuwählen und auf den Auslöser zu drücken. Doch kann man das wirklich als richtiges Fotografieren bezeichnen oder ist es nicht viel eher einfach nur „Knipsen“? Um auf einen Auslöser zu drücken muss man kein Fotograf sein und dafür benötigt man auch keine teure Kamera.
Wie man vermutlich bereits merkt, bin ich kein großer Fan vom Automatikmodus, da der Lerneffekt hier gleich Null ist. Natürlich kann man dieses Programm am Anfang benutzen, um sich erst einmal an den Umgang mit einer Kamera zu gewöhnen. Dennoch rate ich, sich eher mit einem Halbautomatikmodus zu beschäftigen.
Obwohl die Kamera automatisch alles einstellt, heißt das auch nicht, dass anschließend perfekt belichtete Bilder heraus kommen. Häufig werden die Aufnahmen zu über- oder unterbelichtet oder haben einfach nicht den erhofften Stil. Ein gutes Beispiel hierfür sind Schneeaufnahmen. Natürlich wollen wir den Schnee auf unseren Bildern schön hell & weiß darstellen. Doch die Kamera weiß ja nicht automatisch, dass es sich um Schnee handelt und empfindet diesen als „zu hell“. Daher stellt die Kamera die Belichtungsparameter zu dunkel ein und der Schnee auf den Bilder sieht eher grau und dunkel aus.
Kameramodi – Die Programmautomatik
(P-Modus)
Der P-Modus gehört zu den Halbautomatik-Modi, bei dem die Belichtungszeit und die Blende automatisch von der Kamera eingestellt werden. Diese werden je nach Situation angepasst. Hier hat man dennoch die Möglichkeit, Einstellungen wie den Weißabgleich, den ISO-Wert und die Belichtungskorrektur selbst einzustellen. Ebenfalls hat man Kontrolle über den Einsatz des Blitzes.
Dieser Kameramodus bietet sich also für Anfänger an, die sich mit ihrer Kamera vertraut machen wollen. Obwohl die Kamera für die passende Belichtung sorgt, kann schon einmal selbst an dem Gerät herumgespielt werden.
Die Programmautomatik eignet sich ebenfalls für Aufnahmen, bei denen es schnell gehen muss und man nicht lange Zeit hat, um seine Kamera manuell einzustellen.
Kameramodi – Die Blendenautomatik/Zeitvorwahl
(S-Modus/Tv-Modus)
Der S-Modus steht für shutter (=Verschluss) bzw. Tv für time value (=Zeitwert). Im S-Modus muss der Fotograf die Belichtungszeit selbst einstellen, wobei die Kamera die hierzu passende Blende auswählt. Wie auch bei den anderen Halbautomatik-Modi ist es hier möglich, den ISO-Wert etc. manuell festzulegen.
Dieser Kameramodus eignet sich gut bei sich schnell bewegenden Motiven, da man in diesen Situationen die Kontrolle über die Belichtungszeit benötigt. Durch Einstellung der Belichtungszeit können so Dinge eingefroren oder unscharf angezeigt werden.
Kameramodi – Die Zeitautomatik/Blendenvorwahl
(A-Modus/Av-Modus)
Der A-Modus steht für aperture (=Blende). Die Zeitautomatik ist das Gegenstück zur eben erklärten Blendenautomatik. Bei diesem Kameramodus legt der Fotograf die Blende fest und die Kamera stellt hierzu die passende Belichtungszeit ein. Auch hier hat man Kontrolle über die anderen Einstellungen und den Blitz.
Der A-Modus kann eingesetzt werden, wenn beispielsweise die Schärfentiefe unterschiedlich eingesetzt werden soll – denn hierfür ist die Einstellung der Blende entscheidend. Auch Effekte wie Bokeh können durch eine Offenblende entstehen.
Kameramodi – Der manuelle Modus
(M-Modus)
Anders als bei den anderen Kameramodi, muss im M-Modus komplett manuell fotografiert werden. Heißt, man muss alle Einstellungen der Situation entsprechend selbst festlegen.
Für manch einen Anfänger womöglich unvorstellbar – doch Übung macht den Meister!
Und wie sagt man so schön? Wenn etwas gut werden soll, muss man es selber machen.
Indem alles selbst eingestellt wird, hat man die Möglichkeit die Belichtung und den Stil des Bildes ganz nach dem eigenen Geschmack zu gestalten.
Anfangs mag dies dem ein oder anderen sicherlich schwer fallen und die ersten Aufnahmen sind wahrscheinlich über- oder unterbelichtet. Aber gebt nicht auf! Ein guter Fotograf fällt nicht einfach so vom Himmel, jeder muss aus seinen Erfahrungen und Fehlern lernen. Nach einiger Zeit und mit etwas Erfahrung kann man gut einschätzen, welche Einstellungen in welchen Situationen sinnvoll erscheinen. Das kommt ganz von alleine!
Anfangs ist es auch sinnvoll im Live-View-Modus oder mit Hilfe des Suchers einer spiegellosen Systemkamera zu arbeiten, da man hier bereits vor dem Drücken des Auslösers die eingestellten Belichtungsergebnisse im Bild sieht.
Kameramodi – Szenen-Modi
Ebenfalls besitzt die Kamera verschiedene Aufnahmeprogramme für spezielle Szenarien. Diese Modi sind im Prinzip ebenfalls Automatik-Modi, welche sich allerdings auf spezielle Aufnahmearten spezialisieren. So stehen Kameramodi für beispielsweise Landschaften, Sportaufnahmen oder Portraits zur Verfügung. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit – je nach Kamera – unterschiedliche Effekte, wie Farbzeichnungen oder Silhouetten zu erzeugen.
Bei einer Landschaftsaufnahme soll hierbei eine hohe Tiefenschärfe erreicht werden, wohingegen bei Portraits versucht wird, den Hintergrund möglichst unscharf erscheinen zu lassen. Hierbei möchte die Kamera die Person also vom Hintergrund absetzen.
Für Sportaufnahmen wählt die Kamera kurze Belichtungszeiten, um die Aufnahme einzufrieren.
Nachtaufnahmen werden meist mit dem Blitz und einer längeren Belichtungszeit aufgenommen.
Kameramodi – weitere Modi
Weiterhin gibt es Programme für Serienbilder oder Panoramaaufnahmen. Diese befinden sich allerdings meist nicht auf dem Drehrad der Kamera und müssen separat im Menü ausgewählt werden.
Fazit:
Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Automatikmodus selbstverständlich am simpelsten ist, jedoch keinen Lerneffekt hat und dich somit nicht fordert. Die Halbautomatik-Modi (A,S,P) hingegen bringen dich Schritt für Schritt der manuellen Fotografie näher. Auch wenn es beim (teils) manuellen Fotografieren anfangs holpert, findet man sich mit der Zeit hinein und es wird immer leichter. Durch die manuelle Einstellung Deiner Kamera wirst Du vertrauter mit der Technik und den Einstellungen deines Gerätes.
Doch natürlich musst Du auch später nie im M-Modus arbeiten, wenn es Dich überfordert oder Dir das Fotografieren so keinen Spaß macht. Finde Dich in die verschiedenen Kameramodi ein und schau, was Deinem Geschmack entspricht.