Die richtige Belichtung eines Motives spielt in der Fotografie eine sehr große Rolle. Zwar kann man mit Hilfe des Available lights (des gegebenen Lichtes) wie dem Sonnenschein insbesondere zu bestimmten Tageszeiten sehr schön spielen und tolle Effekte erzielen.
In Innenräumen hingegen sind wir jedoch meist sehr eingeschränkt. Aus diesem Grund nutzt man für Studioaufnahmen meist Lichtformer wie Softboxen als zusätzliche Lichtquelle, welche Dir dabei helfen Dein Motiv ins perfekte Licht zu rücken.
Im Folgenden erfährst du alle grundlegenden Informationen über Softboxen und wie vielfältig diese einsetzbar sind.


Was ist eine Softbox überhaupt?

Als Softbox bezeichnet man einen speziellen Aufsatz (Korpus) für Studiobeleuchtungen wie zum Beispiel Blitzköpfe. Dieser Aufsatz besteht aus mit Stoff verkleideten Drähten und einem lichtdurchlässigen Diffusortuch an dessen Öffnung. Auf der Innenseite des Korpus´ befindet sich eine silberne Folie, welches das Licht des Blitzes reflektiert. Auf diese Weise wird die maximale Lichtgewinnung erzielt.
Um eine maximale Diffusion des Lichtes und somit eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen, wird bei manchen Softboxen zusätzlich ein zweites Diffusortuch vor der Blitzröhre angebracht.

Die Größen von Softboxen variieren und können bis zu mehreren Kubikmetern groß sein. Ebenfalls sind die sogenannten Lichtwannen in unterschiedlichen Formen, wie Rechtecken, Quadraten oder Oktaedern („Oktaboxen“) erhältlich.

Rechteckige/quadratische Softboxen

Wie zuvor erwähnt gibt es Softboxen in verschiedenen Formen. Je nach ihrer Form kann man diese in unterschiedlichen Bereichen einsetzen. Rechteckige Softboxen sind in der Studiofotografie sehr verbreitet. Insbesondere lange und schmale Softboxen eignen sich ideal als Striplights (Seitenverhältnis von 1:4 oder 1:3). Hierbei wird die Lichtquelle eingesetzt, um Personen von hinten zu beleuchten und sie vom Hintergrund abzuheben. Ebenfalls werden Striplights eingesetzt, um Lichtkanten zu erzeugen und so beispielsweise nur einen begrenzten Bereich eines Motives zu beleuchten. Quadratische Softboxen eignen sich hingegen um große Flächen, wie beispielsweise einen Hintergrund, auszuleuchten.

Achteckige Softboxen – Octabox

Die sogenannten Oktaboxen werden häufig in der Portraitfotografie eingesetzt. Durch ihre nahezu runde Form erzeugen sie einen runden Reflex im Auge (Catchlight), was eine besonders natürliche Wirkung hat.


Wirkung und Einsatz einer Softbox

Wie bereits erwähnt werden Softboxen als zusätzliche Lichtquelle verwendet, um ein Motiv bestmöglichst ausleuchten zu können. Wie bereits der Name verrät, ist das Licht hierbei sehr weich und sanft. So entsteht ein sanfter Übergang zum Schatten. Dieses sanfte Licht wirkt sich insbesondere bei Portraitaufnahmen sehr schmeichelnd auf eine Person aus und lässt das Bild natürlich wirken. Doch auch für die Produktfotografie eignen sie sich hervorragend.
Eine Softbox kann sowohl zur Aufhellung von unerwünschten Schatten als auch zu einer gleichmäßigen Beleuchtung eines Motives eingesetzt werden. Ebenfalls hat man die Möglichkeit gezielte Spiegelungen zu setzen. Der Lichtformer kann selbstverständlich nicht nur im Studio behilflich sein, sondern auch bei Outdoorshootings. In beiden Fällen ist es sinnvoll die Softbox an einem zusätzlichen Stativ zu befestigen.


Blitz oder Dauerlicht im Einsatz mit einer Softbox?

Bei der Verwendung einer Softbox kann sowohl ein Blitz als auch ein Dauerlicht verwendet werden. Wie bereits der Name verrät, brennt das Licht eines Dauerlichts die ganze Zeit über, wohingegen ein Blitz nur dann Licht wirft, wenn der Auslöser bedient wird. Ohne Frage haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile.
Bei Verwendung eines Dauerlichtes sieht man bereits im Voraus, wie das Licht fällt und welches Ergebnis letztendlich heraus kommt. Bei Blitzen hingegen muss man dies eher abschätzen und mit Hilfe von Testbildern Veränderungen an Ausrichtung und Blitzstärke vornehmen. Ebenfalls spielt die Verschlusszeit deiner Kamera bei einem Dauerlicht keine Rolle. Beim Einsatz eines Blitzes sind Dir hier jedoch manchmal Grenzen gesetzt. Kurze Verschlusszeiten führen hierbei gelegentlich dazu, dass einer der Vorhänge des Verschlusses auf dem Bild sichtbar ist. Doch bei modernen Kameras mit High Speed Synchronisation ist auch dieses Problem nicht mehr vorhanden.

Ebenfalls benötigen viele Blitze etwas Nachladezeit nach der Aufnahme eines Bildes. So ist es meist nicht möglich Serienbilder aufzunehmen. Doch auch das Dauerlicht hat Nachteile, wie die Lichtleistung, welche bei Blitzen meist weitaus besser ist. Ebenfalls erhitzen sich Dauerlichter schnell und sind in ihrer Leistung in unteren Preisklassen nur bedingt regelbar.


Worauf ist beim Kauf einer Softbox zu achten?

Beim Kauf einer Softbox muss natürlich zunächst auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen an das Produkt eingegangen werden. Je nach Einsatzgebiet des Lichtformers sollte auf die passende Form und eine geeignete Größe geachtet werden. Doch auch die gleichmäßige Ausleuchtung spielt eine große Rolle. Eine optimale Beleuchtung des Motives entsteht hierbei durch eine hochwertige und gleichmäßige Oberflächenbeschichtung. Wie bereits zuvor erwähnt wird für die perfekte Ausleuchtung bei hochwertigen Lichtwannen auch häufig ein zweites Diffusortuch angebracht.

Die Qualität und somit auch die Preisklasse einer Softbox lässt sich neben der Ausleuchtung ebenfalls durch den Einfluss auf die gegebene Lichttemperatur bestimmen. Ein Lichtformer sollte die Eigenschaften des Lichts (also deren Temperatur) bestenfalls nicht verändern. Softboxen in niederen Preisklassen erzeugen manchmal deutliche Farbstriche, die sich nur schwer bereinigen lassen

Wer sich eine Softbox kaufen möchte, hat auch die Möglichkeit sich ein ganzes Softbox Set anzuschaffen. Auf diese Weise kann man das Studio aufrüsten und gleich mehrere Lampen/Softboxen mit dazugehörigen Tragetaschen und Stativen kaufen und dabei auch noch Geld sparen. Je nachdem, ob die Softbox eher für Studioaufnahmen oder Outdoor eingesetzt wird, sind auch faltbare Softboxen erhältlich. Diese lassen sich schnell aufbauen und sind perfekt für unterwegs.


Wabeneinsätze für Softboxen

Wabeneinsätze sind sowohl für Softboxen als auch für Reflektoren erhältlich. In Verbindung mit Softboxen besteht der Wabeneinsatz aus Stoff und wird mit einem Klettverschluss an der Innenseite der Lichtwanne angebracht. Dieses Gitter besteht aus einer wabenartigen Struktur und richtet die Lichtstrahlen gezielt aus. Durch den dunklen Stoff werden die zur Seite gestrahlten Lichtstrahlen verschluckt. Nur Strahlen, die weitgehend frontal aus der Softbox austreten, treffen schließlich auf das Motiv. Auf diese Weise kann man das Licht gezielt auf einen bestimmten Bildabschnitt lenken.
Irrtümlich wird häufig vermutet, dass das Licht durch den Einsatz eines Wabengitters hart wird. Jedoch ändert sich die Winkelgröße des Lichtes durch den Einsatz nicht, wodurch die ursprünglichen Eigenschaften der Lichtcharakteristik nicht verändert werden.


Softbox oder Schirm?

Neben der Softbox gibt es natürlich auch andere Lichtformer, wie dem Schirm, die Fotografen bei der Ausleuchtung eines Models helfen. Beide Lichtformer sorgen für eine gute Belichtung und machen das Licht weicher. Doch ein Schirm ist vergleichsweise viel günstiger und bietet auch den Vorteil, die Härte des Lichtes besser regulieren zu können sowie eine größere Fläche auszuleuchten.
Jedoch hat die Softbox in vielen andere Punkten die Nase vorn´!
Denn diese wirft das Licht weicher als ein Schirm es kann und man hat durch die verschiedenen Formen eine wesentlich Größe Auswahl und einen breiteren Einsatzbereich in der Fotografie. Weiterhin hat man bei einem Reflexschirm mit mehr Streulicht zu kämpfen und kann das Licht nicht so gezielt richten, wie es bei einer Softbox der Fall ist. Andererseits entstehen durch dieses starke Streulicht weichere Übergänge zu Schatten und nicht ausgeleuchteten Flächen. Beim Fotografieren mit einem Schirm besteht auch häufig die Gefahr, dass sich die Streben des Schirms im Schatten wiederspiegeln.