Schon wieder geht ein Lehrjahr zu Ende. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt bin ich schon in meinem dritten – und somit letzten Ausbildungsjahr in meiner Ausbildung zur Fotografin. Nach meinem ersten Lehrjahr dachte ich viel aufregender geht es nicht mehr. Doch auch in diesem Jahr hat ein Ereignis das nächste übertroffen…

Die Achterbahnfahrt im zweiten Lehrjahr

„Schlimmer kann es nicht werden.“ Mit dieser Einstellung bin ich vergangenes Jahr ins zweite Lehrjahr gegangen. Nachdem die erste Coronawelle meinen Ausbildungsbetrieb stark getroffen hat, dachte ich es könnte nur noch bergauf gehen. Doch der Virus hat mich eines Besseren belehrt.

Michelle FotografinSchon Ende 2019 musste unser Fotostudio wieder vorübergehend schließen. Mir wurde wertvolle Zeit meiner Ausbildung geraubt und auch die Berufsschule konnte lange Zeit nicht stattfinden wie gewohnt. Es ist wirklich schwierig Lehrstoff zu solch einem praktischen Beruf nur über den Distanzunterricht zu besprechen.
Zum Glück durften wir schon gegen Ende Januar wieder die Türen unseres Studios öffnen. Durch Spezialgenehmigungen konnten wir zumindest die Laufkundschaft einigermaßen „normal“ bedienen. Doch an Fotoshootings, Hochzeiten oder Kindergärten war noch lange nicht zu denken.

Besonders hart getroffen hat es mich im Frühjahr, als meine Zwischenprüfung vollständig abgesagt wurde. In der Ausbildung zum Fotografen dient die Zwischenprüfung als Vorbereitung zur Gesellenprüfung und gibt dir einen Einblick in das, was dich im letzten Jahr erwarten wird. Eine Chance, die mir also komplett verwehrt wurde. Auch ein plötzlicher Lehrkraftwechsel war für meinen Jahrgang eine Herausforderung.

Als weitere Lockerungen in Kraft getreten sind, waren wir natürlich sehr erleichtert. So waren auch wieder Hochzeiten und Aufnahmen in Kindergärten möglich. Selbstverständlich können wir diese „verlorene Zeit“ nicht mehr nachholen, doch wir waren sehr dankbar, dass es immer weiter bergauf ging.

Fazit

Obwohl das zweite Lehrjahr zur Fotografin viele Hürden dargestellt hatte, konnte ich letztlich viel mitnehmen. Ich hatte die Möglichkeit viele neue Eindrücke und Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln zu können. Durch unsere Schließung im Lockdown habe ich gelernt, wie dankbar man für einen einfachen Arbeitstag und für jeden einzelnen Kunden sein kann.
Ebenso kann ich wirklich heilfroh darüber sein, wie „gut“ mein Ausbildungsbetrieb die Lage überlebt hat. Denn dieses Glück war leider nicht jedem Azubi vergönnt.