Die Bildbearbeitung nimmt in der Fotografie einen großen Platz ein. Hierbei gehören Adobe Lightroom und Adobe Photoshop wohl zu den beliebtesten Programmen. Doch wo liegen die Unterschiede der beiden Bearbeitungsprogramme und welches eignet sich besser für die Nachbearbeitung eines Bildes? Diese Fragen und viele mehr, beantworte ich Dir hier!


Photoshop oder Lightroom? – Gemeinsamkeiten

Photoshop und Lightroom sind beides Angebote zur Bildbearbeitung von Adobe.Obwohl sich beide Programme in erster Linie unterschiedlicher Funktionsbereiche widmen, haben diese mittlerweile viele Optionen des jeweils anderen übernommen. So lassen sich in beiden Angeboten Raw-Dateien in beispielsweise ihrer Belichtung und Farbe verändern. Auch die Freistellung, Vignettierung und Schärfung eines Bildes ist sowohl in Lightroom als auch in Photoshop kein Problem. Obwohl sich also in beiden Programmen die Grundeinstellungen eines Bildes anpassen lassen, weisen sie dennoch eine Menge Unterschiede auf.


Photoshop oder Lightroom? -Unterschiede

Adobe Lightroom ist in seinen Funktionen eingeschränkt und wurde in erster Linie für die Verwaltung und Entwicklung von Raw-Dateien erstellt. Die Überarbeitung erstreckt sich hier über die Anpassung von Tonwerten, Farbtemperaturen und Präsenz bis hin zur Vignettierung und Teiltonung. Es ist also hauptsächlich für die Beeinflussung von Belichtung und Farbe einsetzbar und nicht für eine gravierende Veränderung des Bildes gedacht. Mit Funktionen wie dem Maskieren-Werkzeug oder dem Verlaufsfilter können weitere Effekte erzielt werden. Mit dem Bereichsreperaturgerät lassen sich sogar kleine Korrekturen im Bild vornehmen. Diese Funktion ist allerdings weit nicht so präzise und umfangreich wie es in Photoshop der Fall ist.

Photoshop bietet neben der Anpassung von Tonwerten und Farbe auch viele Optionen zur Erstellung und Bearbeitung von Illustrationen und Grafiken. So ist beispielsweise die Bearbeitung einzelner Ebenen möglich und auch Texte, Linien, Rahmen und vieles mehr lassen sich zahlreich einfügen. Auch diverse Filter geben den Bildern eine besondere Wirkung. RAW-Dateien lassen sich im Camera-RAW Modus in Photoshop individuell anpassen. Mit den Optionen von Photoshop CC lässt sich ein Bild also nicht nur in dessen Belichtung und Farben verändern, sondern auch die Retusche und Zusammensetzung verschiedener Bilder ist möglich. Auf diese Weise lässt sich ein Bild vielseitig verändern.

Eine Stapelbearbeitung ist hier aber nur bedingt möglich. In Lightroom hingegen lassen sich die Bilder synchronisieren, wobei sich bestimmte, zuvor durchgeführte Bearbeitungsschritte, übernehmen lassen. Somit dauert die Überarbeitung in Lightroom nicht lange und kann direkt auf mehrere Dateien übertragen werden.
Hierbei sind auch der Vorher-Nachher Effekt der einzelnen Bearbeitungen deutlicher zu vergleichen als im Camera-Raw Modus. Im normalen Modus von Photoshop ist hingegen das Protokoll zum Vergleichen sehr nützlich.
Auch die Möglichkeit der Verwaltung und Organisation von Bildern ist in Lightroom deutlich besser. So können bearbeitete Dateien gezielt an bestimmten Orten gesichert und benannt werden und lassen sich auf schnellem Wege teilen. Die Bibliothek bietet weiterhin die Möglichkeit einen großen Umfang von Bildern zu katalogisieren und sie nach Datum, Stichworten oder Kameratypen zu filtern. Diese Lightroom-Sammlung lässt sich mittels Cloud sogar auf das Handy übertragen.


Lightroom

+ eignet sich hervorragend zur Organisation von Bildern

+ Einstellungen können auf Bilder übertragen werden

+ Grundbearbeitung von RAW-Dateien direkt möglich

keine grundlegende Veränderung der Bilder möglich

eingeschränkte Funktionen in der Bearbeitung


Photoshop

+ umfangreiches Programm mit vielen Möglichkeiten

+ Arbeit mit Texten und verschiedenen Ebenen möglich

+ grundlegende Veränderung von Bildern möglich

kein Dateimanagement ohne zusätzliches Programm

Raw-Dateien können nur in Camera-Raw bearbeitet werden

nur Bearbeitung eines einzelnen Bildes möglich

Fazit:
Ohne Zweifel besitzen beide Programme ihre Vor- und Nachteile und haben jeweils wichtige Funktionen zur Bildbearbeitung.
Lightroom CC eignet sich in erster Linie für die Organisation und eine zeitsparende Bearbeitung von Bildern. Hierbei werden nur grobe Elemente wie Lichter und Farben verändert.
Photoshop hingegen ist das wesentlich umfangreichere Programm, bei dem ein Bild auch grundlegend verändert werden kann. Photoshop CC eignet sich also zur detaillierten Bearbeitung einzelner Bilder.


Photoshop und Lightroom gemeinsam verwenden

Anstatt sich für eines der beiden Programme zu entscheiden, ist es viel sinnvoller die Vorzüge beider Programme zu genießen! Die beiden Programme sind durch ihre Funktionen perfekt aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gegenseitig. Adobe bietet hierfür sogar Pakete an, die beide Bearbeitungsprogramme enthalten.
Beim Einsatz beider Programme ist es sinnvoll, die Bilder zunächst in Lightroom auszusortieren und zu überarbeiten. Grundlegende Eigenschaften wie die Belichtung, die Farben usw. werden hier angepasst. Der Feinschliff erfolgt dann in Photoshop, wo das Bild retuschiert und zum gewünschten Ergebnis bearbeitet werden kann. Um die Bilder letztendlich zu sichern und weiter zu teilen, kann wieder Lightroom zum Einsatz kommen.